7. bis 10. Mai 1992: Familie Büchsenmeister und Familie Elmer besuchen im Zuge einer Japanreise Ohasama.
Teil II
(Bericht v. G. Elmer)

 

Am nächsten Morgen, den 10. Mai führte uns der Weg ins Bergmuseum. Bunichiro Yahaba, er war der Leiter der Bergsteigergruppe 1966 in Österreich, ist hier Direktor. Nach dem unvermeidlichen Begrüßungs-Tee wurden wir im Museum herumgeführt. Voll Stolz zeigte er uns die verschiedenen Exponate. Ein Teil der Ausstellungsstücke beschäftigt sich mit dem Schilauf, den der österreichische Major Lerch im Jahr 1911 nach Japan gebracht hat. Es gibt übrigens nur zwei Museen in Japan, die sich mit den Alpen beschäftigen. Ganz besonders stolz ist er auf den Schutzanzug, den der erste Japaner am Mt. Everest bei seiner Besteigung 1970 getragen hat. Die Geschichte des Schwester-stadtbündnisses Ohasama – Berndorf ist genau dokumentiert. Viele Bilder von Berndorf sind zu sehen und auf manchen sind auch wir abgebildet. Da werden natürlich Erinnerungen wach. Als nächstes besuchen wir das ganz in der Nähe des Berndorf-Hauses stehende Museum für frühgeschichtliche Funde. Anschließend geht es zum Sportfest der Mittelschule.

Alte Schiausrüstung
Bunichiro Yahaba
Bergmuseum
Im Bergnuseum
Gedenktafel von 1990
Blick vom Berndorf-Hill
Frühgeschichtliches Museum
Ohasama Mittelschule
Sportfest in der Mittelschule

Wir wurden noch in das Altenheim eingeladen, wo sich die Insassen für die Spende bedanken wollten, die wir Bürgermeister Kamayama übergeben haben. Doch dann müssen wir Abschied nehmen von Ohasama, von Familie Kikuchi und Familie Murata, bei denen wir drei schöne Tage verbringen durften.

Im Altenheim
Im Altenheim
Abschied von Fam. Kikuchi
Morioka vom Iwayama gesehen
Mit Pater Stolte am Aussichtsberg Iwayama
Morioka

Unser nächstes Ziel ist die Präfekturhaupt-stadt Morioka. Hier treffen wir Pater Stolte, mit dem wir schon in Berndorf Freundschaft geschlossen haben. Er führt uns auf den Iwayama, dem Aussichtsberg von Morioka. Wir treffen auch unsere Bergsteiger-Freunde, welche 1966 und 1977 bei uns in Berndorf waren. Am Abend des 10. Mai treffen wir sie Alle. Geschenke und Erinnerungen werden ausgetauscht, viel gegessen und gelacht. Zwei Tage bleiben wir im Hotel Kozukata-Kaigan, dann werden wir von Familie Tobitsuka (Tobi) liebevoll aufgenommen. Mit Tobi-san und Tetsuo-san machen wir Ausflüge in die Umgebung von Morioka, dann beziehen wir unser Quartier bei Familie Akio Yahaba. Wir besichtigen verschiedene Museen in der Stadt und am 15. Mai gibt es dann die Abschiedsparty mit den Mitgliedern der japanisch-österreichischen Gesellschaft. Am 16. Mai geht es ab in den Süden Japans.

Morioka
Im Schloßpark von Morioka
Es ist Zeit der Kirschblüte
Schloßpark
Präfekturgebäude

Die Stadt Morioka wurde 1597 gegründet als der 26. Feudalherrscher, Nambu Nobunao, mit dem Bau des Schlosses begann. Als sich nach und nach ein gut ausgebautes Straßennetz um das Schloss herum entwickelte nahm der Handel mit den umliegenden Regionen stetig zu. Mit einer Fülle lokaler Güter, darunter Gold und Pferde, blühte die Stadt schnell auf und wurde ein Zentrum wirtschaft-licher und politischer Aktivität. Die Nambu-Familie blieb bis 1868 an der Macht. 1871 wurde die Region zur Morioka Präfektur und ein Jahr später wurde die Bezeichnung schließlich in Iwate Präfektur geändert. Als Symbol der Feudalzeit wurde das Schloss 1874 bis auf die Grundmauern zerstört. Morioka wurde 1889 die Hauptstadt der Iwate Präfektur. Seit dieser Zeit ist Morioka beständig gewachsen. 1992 wuchs die Bevölkerung nochmals um 40,000 Bürger durch den Zusammenschluß mit der benachbarten Gemeinde Tonan. Heute ist die Stadt das Zuhause für über 290,000 Menschen.

Blick vom Dach des Präfekturgebäudes
Neue Volksschule
Direktor Akio Yahaba
Mt. Iwate
Katholische Kirche
Ausflüge in der Umgebung von Morioka:
Kirschblütenpark
Amihari, am Fuße des Mt. Iwate gelegen
Bei Familie Horiguchi
Geibikei-Schlucht
Geibikei-Schlucht
Museumsdorf
Altes Bauernhaus
Handwerkerzentrum
Treffen mit den Bergsteigern welche 1966 und 1977 in Österreich waren
Bei Familie Tobitsuka
Bei Familie Tobitsuka
Kimono-Aprobe bei Familie Yahaba
Yutaka Gomaibashi kocht für uns
Große Feier mit der Japanisch - Österreichischen Gesellschaft Iwate, auch Pater Stolte aus Kamakura war eingeladen
Japanisch - Österreichischen Gesselschaft Iwate
Die Damen der Japanisch-Österr. Gesellschaft
Murata-san dirigiert
Und noch eine Feier
mit den Gemeinderäten von Ohasama

Nun heißt es aber endgültig Abschied nehmen von Morioka. Wir fahren mit dem Zug, dem Shinkansen bis Tokio und dann mit dem Flugzeug weiter nach Hiroshima. Die Stadt hat ja im Jahr 1945 traurige Berühmtheit erlangt. In einer Höhe von 450 m, genau über dem Gebäude der Industriehalle wurde von den Amerikanern die erste Atombombe gezündet. Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht, Hunderttausende starben sofort. Und bis heute sterben Leute an den Folgen dieser fürchterlichen Waffe. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, nur in der unmittelbaren Umgebung der Abwurfstelle gibt es einen Park und ein Museum über die Gräuel. Unter einem Denkmal befindet sich die Papierrolle mit den Namen der über 200.000 Todesopfer. Daneben ein Denkmal für die unschuldigen Kinder, an dem von Kindern noch immer viele Kranichfiguren aus Papier (Origami) aufgehängt werden. Ein Mädchen, erkrankt durch die Strahlung der Bombe, hatte die Hoffnung, wenn sie 10.000 dieser Figuren falten kann, so wird sie wieder gesund. Sie schaffte 9.800.... Seither kommen viele Schulklassen und hängen unzählige dieser bunten Papierfiguren hier zum Andenken an das Mädchen auf.

Am Bahnhof von Morioka
Noch ein letztes Sayonara
Im Shinkansen, Yutaka-san begleitet uns
Hiroshima
Das Gebäude, über dem die erste Atombombe explodiert ist
Friedensdenkmal mit der ewigen Flamme
Kindermemorial
Itsukushima-Schrein
Miyajima-Schrein
Torri

Mit einem Schiff fahren wir zur 31 km² großen Insel Miyajima. Der Miyajima (Itsukushima-) Schrein ist drei Shintogöttinen geweiht und stammt aus dem Jahr 811. Ein Wahrzeichen der Insel ist das Torri aus Kampferholz. Mit einer Höhe von 16 Meter ist es das größte Torri Japans. Familie Yahaba verlässt uns in Hiroshima und wir nehmen mit Yutaka-san den Shinkansen und fahren zurück Richtung Tokio, steigen aber in der Stadt Fuji aus um zum Fuji-Hakone-Nationalpark zu kommen.

Mit Familie Yahaba

Mit einem Mietauto machen wir eine Rundfahrt durch den Park mit den 5 Fuji-Seen. Das Wetter war nicht besonders, vom Fujisan, dem höchsten Berg Japans sahen wir nur manchmal die Spitze. Der nächste Tag war für Kamakura reserviert, wo uns Pater Stolte einige Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigte. Der Große Buddha – Daibutsu – war eine davon. Die Statue wurde 1252 gegossen, stand ursprünglich in einer Holzhalle, die jedoch durch eine Springflut 1495 zerstört wurde. Man sagt, diese Statue ist ein majestätischer Ausdruck der Zentralidee des Buddhismus, dass Seelenruhe nur aus vollkommenen Wissen und Unterordnung aller Leidenschaften geboren wird. Weiter ging die Fahrt nach Yokohama und Tokio, wo wir von unseren Freunden Abschied nahmen. Unser Heimweg führte uns über Hongkong, wo wir zum Ausklang einer schönen Reise noch einige Tage verbrachten.

Wasserfall im Fuji-Hakone-Nationalpark
Nur manchmal können wir die Spitze des Fuji-san sehen
Mit Pater Stolte in Kamakura
Der große Buddha
Vor dem Buddha
Hasedera-Tempel
Tokio - Ginza
Zufällig treffen wir auch noch Pater Stolte in Tokio
Takashi Yahaba
Unsere Begleiter zeigen schon schwere Verschleißerscheinungen!
Hongkong
Hongkong
Hongkong - Blick vom Peak

 

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