Vom 3. bis 11. September 1995: 30-Jahrfeier der Städtefreundschaft in Ohasama

 

Sonnenaufgang vor der Landung in Tokio

Eine Delegation aus Berndorf unter der Führung von Bürgermeister Josef Leskovec flog nach Japan, um an der Feier zum 30-jährigen Bestehens des Freundschafts-bündnisses in Ohasama teilzunehmen.
Mitglieder der Delegation: Bürgermeister Josef Leskovec und Gattin, Erwin Wenzel und Gattin, Josef Büchsenmeister und Günter Elmer.
Bericht von Bürgermeister Leskovec: Am 3.9.1995 wurden wir um 10:00 Uhr vom Bus der Fa. Krumay abgeholt, nach Schwechat gebracht und flogen von dort nach Japan. Am 4.9.1995 um 7:20 Uhr kamen wir auf dem Flughafen Narita in Tokyo an und wurden von Bürgermeister Satoshi Hata, Yutaka Gomaibashi, Satoshi Fujita und Beamten der Gemeinde Ohasama herzlich empfangen. Um 10:48 Uhr fuhren wir mit dem "Shinkansen" nach Morioka, wo wir um 13:45 Uhr ankamen.

Empfang am Flughafen Narita
Shinkansen in der Ueno-Station (Tokio)
Begrüßung am Bahnhof Morioka
Empfang im Hotel Higashinihon
Im Hotel

Am Bahnhof begrüßte uns Bürgermeister a.D. Saita Murata, der Vorsitzende des Gemeinderates, Herr Wakayanagi und weitere Mitglieder des Gemeinderates von Ohasama. Das Wiedersehen bzw. die Begrüßung war sehr herzlich. Dann ging es weiter in das Hotel "Higashinihon", wo wir dann ca. ½ Stunde Pause hatten, um uns zu erfrischen. Bereits um 16 Uhr wurden wir vom Gouverneur der Provinz Iwate, Herrn Masuda empfangen, wo gegenseitig Geschenke ausgetauscht wurden. Nach einem allgemeinen Gespräch äußerte Herr Masuda den Wunsch, dass er auch mit den Repräsentanten des Bezirkes Baden den Kontakt herstellen möchte, da die Partnerschaft zwischen Ohasama und Berndorf sehr gedeihlich ist und eine der am längsten bestehenden Partnerschaft zwischen einer japanischen und einer österreichischen Stadt überhaupt darstellt.

Als Bürgermeister erklärte ich in meiner Ansprache, dass ich versuchen würde, hier den Kontakt mit dem Bezirkshauptmann des Bezirkes Baden herzustellen. Bei diesem Empfang war auch die Presse sehr stark vertreten, was auch in den Zeitungen des nächsten Tages seinen Niederschlag fand. Eine ½ Stunde später fand ein Besuch beim Direktor der größten Zeitung der Provinz Iwate, der "IWATE NIPPO" statt. Auch hier wurden verschiedene Ansprachen gehalten und gegenseitige Informationen ausgetauscht. Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir dann eine kurze Verschnaufpause zum Erfrischen und zum Umziehen hatten. Bereits um 18:30 Uhr veranstaltete die japanisch-österreichische Gesellschaft Iwate, unter der Führung ihres Präsidenten Saita Murata eine Willkommensparty, an der ca. 60 Personen teilnahmen.

Ansprache von Bgm. Leskovec
Vorstellung verschiedener Personen
Treffen alter Freunde
Empfang vor dem Gemeindeamt in Ohasama
Viele Kinder waren anwesend

Nach längeren Ansprachen seitens des Präsidenten und des Bürgermeisters, in denen vor allem die 30-jährige Partnerschaft in den Vordergrund gestellt wurde, erfolgte auch die persönliche Begrüßung und das nähere Kennenlernen der anwesenden Personen und Persönlichkeiten. Nach kurzem Schlaf mussten wir wieder unsere Koffer packen und fuhren am nächsten Tag um 9 Uhr mit dem Bus nach Ohasama, wo um ca. 10 Uhr eine Willkommens-Zeremonie am Platz vor dem Rathaus stattfand. Anwesend waren Kinder, die Gemeindevertretung, Beamte der Gemeinde und Bürger von Ohasama. Die Blasmusik des Gymnasiums bildete den musikalischen Rahmen. Auch hier wurden Ansprachen der Repräsentanten von Ohasama und vom Bürgermeister von Berndorf gehalten.

Kindergarten-Kinder überreichen uns Blumen

Von meiner Seite wurde besonders der Dank für die Einladung zum 30jährigen Jubiläum nach Ohasama und gleichzeitig der Dank für den lieben und herzlichen Empfang ausgesprochen. Die Anwesenheit der Kinder, der Gemeindevertretung und der Bevölkerung führte dazu, dass der protokollarische Rahmen dieser Willkommens-Zeremonie so ausging, dass wir uns unter die Anwesenden mischten und uns in dieser Weise gegenseitig begrüßten. In weiterer Folge ging es zum Hotel "Stay Hill", wo wir die Koffer auspacken und uns kurz erfrischen und umziehen konnten. Um 12 Uhr fand bereits das offizielle Mittagessen, zu dem der Exekutivausschuss von Ohasama (zuständig für die Organisation des 30-jährigen Jubiläums) in das Restaurant Weinhaus eingeladen hatte, statt.

Musikkapelle des Gymnasiums
Hotel "Stay-Hill"
Restaurant "Weinhaus Hayachine"
Dr. Takashi Yahaba war uns ein ausgezeichneter Dolmetsch
Mittagessen im Weinhaus

Auch hier gab es wieder offizielle Ansprachen über die Partnerschaft, wobei seitens der Gemeinde Ohasama immer wieder zum Ausdruck gebracht wurde, dass sich unsere partnerschaftlichen Beziehungen noch vertiefen sollten. Nach dem Mittagessen ging es zur Glasbläserei in Ohasama, wo wir um 17 Uhr eintrafen und wo uns die Glasbläserkunst erklärt wurde. Als Bürgermeister wurde mir die Möglichkeit geboten, ein Glas zu blasen, was mir auch halbwegs gelang und welches ich auch mitnehmen durfte. Danach wurde uns das Schlagen eines Reiskuchens (alte Tradition) vorgeführt, wobei dieser Kuchen hauptsächlich bei Festen und zum Jahreswechsel gegessen wird.

4 Bürgermeister – Aiichi Kamejama, Josef Leskovec, Satoshi Hata, Saita Murata
Handwerkerzentrum
Glasmanufaktur
Glasbläser (Mr. Sato und Sohn)

Zum Schlagen des Reiskuchens werden richtige Holzhämmer und ein steinernes Gefäß verwendet, wo dann gekochter Reis und Wasser vermischt werden. Die Mitglieder der Berndorfer Delegation (Männer) hatten alle die Möglichkeit Reiskuchen zu schlagen - was auch auf Fotos dokumentiert wurde. Den Reiskuchen mussten wir anschließend auch kosten - schmeckte nicht besonders gut und zog sich wie eine Klebemasse. Nach der Rückkehr ins Hotel hatten wir ein bisschen Zeit um uns auszuruhen für den um 17 Uhr stattfindenden Empfang, zu dem der Vorsitzende des Gemeinderates eingeladen hatte.

Reiskuchen (laienhaft)
Reiskuchen (professionell)

Wir fuhren mit dem Autobus zur Baustelle des Hayachine Dammes, wo sich in luftiger Höhe das - architektonisch sehr schön gestaltete - Restaurant "Kohan" befindet, in welchem dieser Empfang stattfand. Auch hier wurden wieder vom Vorsitzenden des Gemeinderates und von anderen Herren Ansprachen gehalten, wobei ich als Bürgermeister von Berndorf zum Schluss besonders darauf hinwies, dass die Partnerschaft zwischen den beiden Städten nicht nur auf Initiative der jeweiligen Bürgermeister eine so freundschaftliche und tiefe Beziehung gefunden hat, sondern dass vor allem der Gemeinderat der beiden Städte die notwendigen Beschlüsse für diese Städtepartnerschaft gefasst hat.

Restaurant "Kohan"
Im Restaurant "Kohen"
Baustelle des Hayachine-Dammes
Hayachine Tanzhalle

Nach diesem Empfang fuhren wir mit dem Bus zum Hayachine-Schrein, wo wir den traditionellen "Hayachine Kagura Tanz" in urwüchsiger Atmosphäre im Wald erleben konnten. Dies war ein ganz besonderes Erlebnis für unsere Delegation, was auch von mir bei einem nachfolgenden Zusammensein zum Ausdruck gebracht wurde.

Am 6.9.1995 besuchten wir am Vormittag die Oberschule (Gymnasium v. Ohasama). Ungefähr eine Stunde hatten wir Gelegenheit, in verschiedenen Klassen am Unterricht teilzunehmen. Um 10 Uhr hatten sich alle Schüler, Lehrer und der Direktor in der Sporthalle versammelt und die Delegation aus Berndorf wurde herzlichst von der Direktion und den Schülervertretern begrüßt. Danach hielt der Bürgermeister von Berndorf eine längere Ansprache, in der auch der Schüleraustausch zwischen Ohasama und Berndorf erwähnt wurde. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden uns die Lehrer und Schüler, welche bereits in Berndorf waren, nochmals vorgestellt, wobei diese baten, Grüße an die Familien Greiner und Zaunstock, sowie an die Familie Hoppel auszurichteten. Seitens der Schule von Ohasama wurde besonders der Wunsch ausgesprochen, dass auch Schüler von Berndorf nach Ohasama kommen sollten.

Hayachine Kagura
Gespräch mit den Kagura-Tänzern
In der Ohasama Highschool
Sporthalle
Eröffnung des internationalen Zimmer
Lehrer und Schüler

Der Bürgermeister sagte zu, dass er sich für diesen Wunsch einsetzen werde. Dann wurden die Delegationsmitglieder ersucht, jeweils ein paar Worte an die Schüler zu richten. Seitens des Direktors des Bundesgymnasiums wurden wir aufmerksam gemacht, dass heute ein internationales Zimmer im Gymnasium eröffnet werden soll, mit dem Ziel, verschiedene Geschenke und Gegenstände aus dem Ausland in diesem Zimmer auszustellen, um diese den Schülerinnen und Schülern näherzubringen. Das Zimmer wurde von Bürgermeister Hata, Bürgermeister Leskovec und Bürgermeister a.D. Saita Murata durch das Zerschneiden eines Bandes eröffnet. Nach dem Austausch kleiner Geschenke und einem Ständchen der Blasmusik fand von 11 Uhr bis 12 Uhr eine Diskussion zwischen Lehrern, Schülern und der Delegation aus Berndorf statt. Ebenso konnten wir einer Teezeremonie beiwohnen, wo uns grüner Tee gereicht wurde.

Nach einer kurzen Mittagspause fand um 14 Uhr die Jubiläumszeremonie 30 Jahre Ohasama-Berndorf statt, wo auch Herr Günter Elmer einige Grußworte namens des Österreichischen Alpenvereines an die hohe Versammlung richtete. Danach sprach der Bürgermeister von Ohasama über die Bedeutung und über die Geschichte der 30-jährigen Partnerschaft unserer beiden Gemeinden, wobei er besonders hervorhob, dass die Gemeinde Ohasama das größte Interesse daran hat, diese Partnerschaft noch zu vertiefen.Von der Stadt Ohasama wurde dem Bürgermeister für die Stadt Berndorf eine Metallfigur überreicht, die eine Kopie von Ausgrabungsfunden (ca. 1000 Jahre alt) darstellt. Danach folgte die Rede von Bürgermeister Leskovec. Im Rahmen dieser Ansprache wurde Herrn Bürgermeister Satoshi Hata die Goldene Ehrennadel der Stadtgemeinde Berndorf für seine Verdienste um die Städtepartnerschaft überreicht.

Keiko Koyama, sie war 1973 mit Schülern in Berndorf
Gespräch mit den Lehrern
Jubiläumszeremonie 30 Jahre Ohasama-Berndorf
Geschenk von Berndorf

Gleichzeitig wurde auch das Geschenk an die Gemeinde Ohasama, nämlich eine Triestingtaler Festtagstracht (weiblich) und ein Niederösterreichanzug, drapiert auf Kleiderpuppen, überreicht. Zum Schluss lud der Bürgermeister die Gemeindevertretung offiziell zur Feier des 35 jährigen Jubiläums und zur 100 jährigen Stadtfeier im Jahr 2000 nach Berndorf ein. Es folgten noch weitere Ansprachen, vor allem von Bürgermeister a.D. Saita Murata und der Vertreterin der Österr. Botschaft in Tokio, Frau Dr. Brigitta Blaha. Nach dem offiziellen Teil gab es eine sehr intensive Kontaktnahme zwischen der Delegation und den anwesenden Bürgern von Ohasama. Ab 18 Uhr sollte dann ein Freudenfest in der Stadtmitte von Ohasama stattfinden, das dann aber wegen Regenwetter in eine Halle verlegt wurde.

Viele Leute waren anwesend,
und mit vielen konnten wir sprechen

Es wurden uns japanische Trommeln (ein einmaliges Erlebnis) zu Gehör gebracht und in weiterer Folge tanzten hunderte Frauen in Kimonos in dieser Halle. Auch wir bekamen eine Jacke und wurden aufgefordert, an diesem Tanz teilzunehmen, was wir auch taten. Danach wurden wir von Bürgermeister Hata und in weiterer Folge von Bgm. a.D. Murata in ihre Wohnungen eingeladen. Es war ein wunderschöner Tag und ein wunderschöner Abend.

Verschiedene Tanzgruppen,
alle in traditioneller Kleidung
Bürgermeister Hata
Verschiedene Tanzgruppen
Verabschiedung
Bei Familie Murata
Eisaku Murata und Shigeto Kikuchi
Saita Murata und Erwin Wenzel

Am 7. 9. besuchten wir die Volksschule, wobei wir von den gesamten Volksschülern mit Österreich-Fahnen empfangen wurden. Die Kinder haben Aufstellung genommen und in diesem Rahmen wurde uns die Möglichkeit geboten, Erinnerungsbäumchen zu pflanzen. Danach besuchten wir verschiedene Klassen und beobachteten den Unterricht. Um ca. 10:30 Uhr besuchten wir die Mittelschule und es wurde uns von den Schülern ein Kagura-Tanz vorgeführt, der von den typischen japanischen Instrumenten (Trommeln) begleitet wurde. Eine sehr schöne Aufführung. Sowohl in der Volksschule, als auch in der Mittelschule wurden von den Direktion, den Schülervertretern und dem Bürgermeister von Berndorf Ansprachen gehalten, die immer wieder die 30-jahrige Städtepartnerschaft zwischen Ohasama und Berndorf zum Inhalt hatten.

Bergmuseum (Berndorf-Haus)
Junro Takanohashi
Bunichiro Yahaba und Shigeto Kikuchi
Junro Takanohashi
Museum für Frühgeschichte

Nach dem Mittagessen besuchten wir das Berndorf-Haus, das teilweise als Alpinmuseum und als Edelweißmuseum und teilweise als Museum unserer Partnerschaft eingerichtet ist. Nach dem Berndorfhaus wurde uns ein Museum über alte Funde in Ohasama gezeigt. Danach besuchten wir die Weinkellerei, durch die uns Yutaka Gomaibaschi führte. Dabei wurde auch der Wein, welcher hier produziert wird, verkostet. Im Anschluss an diesen Besuch wurden wir in ein uraltes japanisches Haus eingeladen, das stilecht eingerichtet ist. In diesem Haus, das ca. 100 Jahre alt ist, wohnt die Familie Azuo und Mieko Abe. Es wurden uns unter anderem auch Äpfel aus dem eigenen Garten gereicht, welche wir genussvoll verzehrten.

Das Geschenk für Berndorf
Nachbildung einer frühgeschichtlichen Figur
Weinkellerei
Yutaka Gomaibashi
Haus von Familie Abe
Schöne, alte Einrichtung
Innenraum
Azuo und Mieko Abe

Um 18:30 Uhr begann die Freundschaftsparty mit der Bevölkerung von Ohasama, wo wieder Ansprachen gehalten wurden, die zur Vertiefung unserer Freundschaft beitrugen. Auch hier wurden die Delegationsmitglieder aufgefordert, ein paar kurze Worte an die Versammelten zu richten. Um 21 Uhr lud der Bürgermeister von Berndorf jene Personen ein, die im Rahmen der Vorbereitungen für die Feierlichkeiten eine Menge Arbeit auf sich genommen hatten und ebenso die Kagura Tänzer. Es war eine sehr schöne Zusammenkunft, die außerhalb des Protokolls stattfand.


Pater Stolte aus Kamakura besuchte uns
Die Damen vom Berndorf-Verein
Trommler
Frau des Bürgermeisters
Gesangsgruppe

Am 8.September besuchten wir den Hayachine Damm im Zusammenhang mit einem Glockenturmbau. Es handelt sich hier um einen Freundschaftsturm, in dem 3 Glocken aus Österreich (Innsbruck) und 2 Glocken aus Japan eingebaut werden sollen. Der Freundschaftsturm soll die Städtepartnerschaft - und damit die Freundschaft der Menschen beider Städte - vertiefen. Es war eine religiöse Zeremonie, die wir hier miterlebten, bei deren Abschluss eine große Menge kleiner Reiskuchen in die versammelten Menge geworfen wurde. Es handelte sich hier um Glücksbringer. Beim Mittagessen wurden wieder Ansprachen gehalten und es fielen die ersten Abschiedsworte.

Shinto-Altar
Glockenturm
Fest beim Haychine-Damm
Restaurant "Kohan"

Um 14 Uhr fuhren wir wieder auf den Platz vor dem Rathaus, wo sich der Gemeinderat und Bürger von Ohasama versammelt hatten, um sich von uns zu verabschieden. Im Rahmen der Abschieds-Ansprachen betonten die beiden Bürgermeister, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles unternehmen würden, um die Freundschaft zwischen Ohasama und Berndorf zu vertiefen. Der Bürgermeister von Berndorf bedankte sich nochmals für die so freundliche und herzliche Aufnahme in Ohasama. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer, wobei so manche Abschiedsträne floss. Bevor wir Ohasama verließen, legte der Bürgermeister von Berndorf am Grabe des verstorbenen Bürgermeisters Tohito Kamada einen Blumenstrauß nieder, und die ganze Delegation entbot Ehrenbezeugungen am Grab.

Vor dem Gemeindeamt
Abschied

Um 15 Uhr fuhren wir mit dem Bus von Ohasama ab in Richtung Sendai (Matsushima) und kamen dort um 18 Uhr an. Wir wurden dort in einem typischen japanischen Hotel untergebracht, wo wir auf Reismatten schliefen. Am nächsten Tag besuchten wir die Küste mit den berühmten kleinen Felsinseln. Hier konnte man besonders gut erkennen, mit welcher Wucht das Wasser im Laufe der Jahrtausende die Felsen ausgehöhlt hatte. Danach konnten wir eine Fischereihalle besichtigen und dabei erfahren, dass Matsushima der drittgrößte Fischereihafen von Japan ist - was auch dadurch belegt war, dass tausende Thunfische in der Halle lagerten. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Zug nach Tokio, wo wir nach der Unterbringung im Hotel das "Disneyland" besuchen sollten. Vorher wurden wir in einem nahegelegenen Hotel von Mister Goto und seiner Frau, die beide schon in Berndorf waren, sowie vom Direktor des Hotels empfangen. Mister Goto und seine Frau begleiteten uns durch das Disneyland.

Matsushima
Matsushima
Matsushima
Abendessen
Disnyland

An diesem Tag besuchten 80.000 Menschen das Disneyland. Vom Direktor des Hotels wurden wir dann zum Abendessen eingeladen und konnten vom Fenster des Lokales die wunderbare Parade miterleben. Am 10. September verließen uns Herr Büchsenmeister und Herr Elmer, die beide noch einige Tage privat in Japan blieben. Wir machten dann eine Stadtrundfahrt, fuhren mit dem Lift auf den höchsten Aussichtsturm Tokios (320 m hoch) und besichtigen auch ein Aquarium - vor allem für Thunfische - aber auch die Nachahmung eines Meeresstrandes beeindruckte uns sehr. Wir besuchten auch den Park des Kaiserhauses und fotografierten schöne Motive. Danach fuhren wir in die Stadtmitte von Tokio und nahmen dort unser Mittagessen in einem kleinen koreanischen Restaurant ein. Danach gingen wir in Tokio spazieren, wo wir aufpassen mussten, dass wir uns in den riesigen Menschenmassen nicht verloren. Den Abend verbrachten wir im Hotel Narita. Am 11.9. verließen wir das Hotel um 7 Uhr und fuhren zum Flughafen Narita. Hier trennten sich Herr Wenzel und seine Frau von uns, die beide nach Hongkong weiterflogen. Wir mussten nun einchecken. Bürgermeister Satoshi Hata, Yutaka Gomaibashi, Yuichi Kamada und eine Dame von der Gemeinde Ohasama waren uns noch dabei behilflich, wobei uns allen der Abschied sehr schwer fiel. Unseren japanischen Freunden gelang es immer wieder, uns im Flughafen Gebäude - auch in jenen Zonen, wo nur noch Fluggäste anwesend sein dürfen - mit ihrer Anwesenheit zu überraschen, so dass wir uns 4 x voneinander verabschiedeten. Abschließend möchte ich nochmals besonders erwähnen, dass die Berndorfer Delegation in Ohasama höchste Gastfreundschaft und Freundschaft entgegennehmen konnte, obwohl der gesamte Aufenthalt keineswegs eine Erholung war. Der Wunsch der Gastgeber - nämlich der Repräsentanten von Ohasama ist es, dass sich die 30jährige Freundschaft noch mehr vertiefen möge und dass - vor allem im Rahmen des Schüleraustausches - auch Berndorfer Kinder nach Ohasama kommen.


Bericht von Bgm. Josef Leskovec

 

Weiterer Aufenthalt in Japan

Bericht von Günter Elmer:
Am Sonntag, den 10. September verabschiedeten wir uns (Josef Büchsenmeister und ich) vom Rest der Gruppe. Akio Yahaba erwartete uns bereits vor dem Hotel und wir fuhren mit dem Bus zum Flughafen Haneda um nach Komatsu an der Westküste Japans zu fliegen. Man hat auf diese Flug normal einen schönen Blick auf den Mt. Fuji, den höchsten Berg Japans, ja wenn das Wetter mitspielt. Wir hatten leider Nebel. Mit dem Bus ging es dann nach Kanazawa, einer Stadt mit 450.000 Einwohner. Dort besichtigen wir ein Haus, welches früher einmal vom Geheimbund der Ninja bewohnt wurde. Viele Verstecke und Fallen für nicht eingeladene Angreifer waren zu sehen. Treppen, die auf einmal zur Rutschbahn werden, Falltüren, der Einfallsreichtum dieser Leute war unbeschreiblich. Auch gibt es einen wunderbaren Park (Kenrokuen) in der Stadt, dessen Besichtigung natürlich auf unserem Programm stand.

Ninja-Haus
Freilichtmuseum
Akio und Takashi Yahaba waren mit uns beim Tateyama
Am Sattel zwischen Mt. Tateyama und Mt. Jyodo
Wanderung

Wir besichtigen ein Museum für alte japanische Handwerkskunst und ein Freilichtmuseum mit alten japanischen Bauernhäusern. Mit dem Zug ging es am 12. September weiter nach Toyama und nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter nach Tateyama, mit einem Schrägaufzug nach Bijodaira und mit einem etwas klapprigen Bus nach Murodo (2450 m), wo wir im Hotel Tateyama mitten in einem Nationalpark übernachteten. Viele Seen liegen in diesem von hohen Bergen gesäumten vulkanischen Gebiet. Es gibt zahlreiche heiße Quellen und Schlammtöpfe. Gelber Rauch steigt aus Felsritzen, der Name des Geländes wird Wirklichkeit (Höllental). Die heißen Quellen werden zum Teil auch für die Beheizung verschiedener Hotels genutzt, die herumliegenden alten Rohre und Leitungen trüben ein bisschen die Schönheit des Geländes. Eine Wanderung mit etwas unzureichender Ausrüstung brachte uns auf einem Sattel beim Mt. Tateyama (3015 m) und endlich können wir in der Ferne den Fuji-san sehen. Ein herrlicher Sonnenuntergang beschloss den Tag.

Kurze Rast
Höllental
Schwefeldampf strömt aus der Erde
Viele Seen gibt es auf der Hochfläche
Sonnenuntergang auf Murodo
Der Tatayama leuchtet im Abendrot
Akio-san beim Shinto-Shrein
Kurobe Stausee
Kurobe Damm
Schloss Matsumoto

Am 12. ging es abenteuerlich weiter durch einen Tunnel nach Daikanbou – mit der Seilbahn nach Kurobedaira, mit einem weiterer Schrägaufzug gelangten wir zum Kurobe-See. Nach einer kurzen Schifffahrt am See rasch zu Fuß weiter über denn Staudamm, mit einem Elekto-Bus nach Ogisawa, mit einem normalen Bus nach Shinano-Omachi und von dort quer durch das Gebirge an die Ostseite Japans, nach Nagoya mit der Eisenbahn. In Matsumoto machen wir kurz Halt um ein altes Schloss zu besichtigen. Es ist eines der wenigen Schlösser, die noch original erhalten sind. Am Donnerstag, den 14. September flogen wir von Nagoya nach Hanamaki, dem Flughafen von Morioka, wo uns schon unsere Bergsteiger-Freunde erwarteten. Das Treffen war im Restaurant "Linz" in Morioka, wo es Gösser-Bier gab. Der Wirt, ein Linzer ist mit einer Japanerin verheiratet und hat zur Schi-WM in Shizukuishi das Lokal in Morioka eröffnet - ein beliebter Treffpunk für Österreich-Freunde.

Der Wirt - Johann Reichl aus Linz
Treffen im Restaurant "Linz" in Morioka
Viele Freunde, die uns in Berndorf besuchten
Besuch bei Familie Yutaka
Nationalpark Hachinantai

Familie Yahaba, Familie Tobitsuka und Familie Horiguchi fuhren mit uns in den Nationalpark Hachinantai, am Fuße des Mt. Iwate gelegen. Es ist hier ein aktives vulkanisches Gebiet und wir konnten wieder heiße Quellen beobachten. Besuche bei unseren Freunden standen ebenfalls am Programm, bevor wir noch einmal nach Ohasama kamen, wo wir ebenfalls eine Menge privater Besuche absolvierten. Yutaka Gomaibashi führte uns durch die Weingärten. Bürgermeister Satoshi Hata lud zu einem Gartenfest in seinem Sommerhaus, wo wir wieder viele unserer Freunde trafen und im Weinhaus trafen wir bei einem Mittagessen ebenfalls wieder viele Bekannte. In Morioka das Gleiche: Fest bei Familie Yahaba und bei Familie Tobitsuka, ehe wir von unseren Freunden Abschied nahmen. Akio und Kyoko Yahaba fuhren mit uns nach Tokyo, von wo wir dann direkt nach Österreich zurückflogen.

Familie Yahaba und Koichi Tobitsuka
Mt. Iwate
Schlammtöpfe
Heiße Quellen
Überall dampft es
und riecht nach Schwefel!
Bei Familie Yahaba
Bei Familie Tobitsuka
Bergmuseum in Ohasama
Mit Michiko Yahaba (Frau von Takashi-san) in Ohasama
Fest bei Bürgermeister Hata
Das Fest dauerte lange!
Abschiedsfeier bei Fam. Kikuchi
Abschiedsfeier im Weinhaus
Herr Sasaki kam aus Hanamaki (war im Juli bei uns)
Bahnhof Morioka - nun geht es zurück!

 

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