10. bis 17. Oktober 2012: Eröffnug des neuen Pavillons in Hanamaki/Ohasama
Teil III

 
Bericht von G. Elmer

 

In Tokio angekommen erwartet uns schon Frau Chigiri Sahashi, die uns als Fremdenführerin ein kleines Stück Tokio zeigt. Nach einem kurzen Aufenthalt im Yaesu Fujiya Hotel, das in unmittelbarer Nähe vom Bahnhof liegt, (max. 20. Minuten Fußmarsch - Tokios Bahnhöfe sind groß!) gehen wir zum Kaiserpalast. In der Zwischenzeit ist auch schon Takashi-san gekommen, der uns begleitet. Wir besichtigen den Kaiserpalast von außen und fahren dann mit der Yamanote-Linie nach Asakusa. Bekannt ist der Stadtteil für den Senso-ji, den ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel von Tokio.

Zweibogenbrücke und Nijubashi Brücke - der Zugang zum Kaiserpalast
Der Zutritt zum Kaiserpalast ist nicht gestattet
Bahnhof der Yamanote-Linie
Yamanote-Linie
 
Unsere Führerin, Frau Sahashi
 
Sky Tree, der neue Fernsehturm von Tokio, mit 634 m höchstes Bauwerk in Japan.
Aussichtsplattform und Restaurant
 

Die Geschichte dieses Tempels reicht weit zurück. Der Legende nach sollen drei Fischer im Jahre 628 eine 5 cm große goldene Kannon-Statue in ihrem Netz gefunden haben, die sie wieder in den Sumida-Fluss warfen, aber sie kehrte immer wieder zu ihnen zurück. Im Jahre 645 wurde an der Stelle ein Tempel errichtet. Der Senso-ji Tempel ist der buddhistischen Gottheit Kannon gewidmet. Der Eingang zur Nakamise-dori, (Einkaufsstraße) die zum Tempel führt, wird vom 1960 wiedererrichteten Kaminari-mon („Donnertor“) bestimmt. An dieser imposanten Struktur befindet sich eine riesige Papierlaterne.

Wandbild: Die Fischer finden die Statue
Papierlaterne
Nakamise-dori
 
Speisen aus Plastik
 
Nicht ganz traditioneller Verkaufsstand!
 

Zu beiden Seiten des Nakamise-dori befinden sich kleine Verkaufsstände, die Souvenirs feilbieten wie Fächer, Holzblockdrucke, Kimonos, aber auch Spielzeug, T-Shirts und Mobiltelefontaschen, aber auch viele traditionelle Geschäfte und Essstuben, in denen traditionelle Gerichte wie hausgemachte Nudeln, Sushi und Tempura angeboten werden. Diese Geschäfte sind Teil der Tradition des Senso-ji.

Seltener Anblick: Frauen in Kimono!;
Geschäfte in der Nakamise-dori
Im Hintergrund ragt die fünfstöckige Pagode in die Höhe.

Im Tempelbezirk kann man wie üblich, seinen Mund mit Wasser ausspülen und sich mit Rauch reinigen, bevor man die Haupthalle des Tempels erreicht. Es gibt auch ein Orakel, man wirft 100 Yen in eine Box und schüttelt einen Behälter so lange, bis ein Stäbchen mit einer Nummer herausfällt. Dann nimmt man den dazugehörigen Zettel und liest die Prophezeiung. Bei schlechter Vorhersage wiederholt man solange, bis man eine gute Botschaft erhält oder kein Geld mehr hat.

Tempelbezirk
Räucherbecken
Orakel
Sensoji-Tempel
Eingangshalle
Altar

 

Meiji-Schrein

Meiji-jingu, der Meiji-Schrtein ist der Shinto-Heiligtum, der den Seelen des überaus beliebten Kaisers Meiji und seiner Frau gewidmet ist. Der Meiji-Tenno starb 1912, seine Frau 1914. Nach ihrem Tod wurde der Schrein zu ihrer Verehrung errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1912 und wurden 1920 abgeschlossen. Am 1. November 1920 wurde der Schrein eingeweiht. Dieser Tag gilt als Jahrestag des Schreins, an dem auch das große Herbstfest ausgerichtet wird. Der Schrein wurde von amerikanischen Bomben am 1. April 1945 zerstört, nach Kriegsende aber wieder aufgebaut, wozu sich an die 110.000 Freiwillige für die Arbeiten einfanden.

Wir fahren wieder mit der S-Bahn
Fässer von Sake, die dem Schrein gespendet wurden
Dieses Torii steht am Eingang zum Schrein
Laternen am Wegrand
Vor dem Betreten die rituelle Reinigung
Meiji-Schrein
Tafeln mit Bittschriften
Beim Meiji-Schrein

 

Am Abend sind wir von den Familien Takashi und Kiyoshi Yahaba eingeladen
Abendessen
Vorspeise
Fumio und Michiko Yahaba
Mayumi Yahaba
Yuko Yahaba
Kiyoshi Yahaba
Tokio bei Nacht

 

16: Oktober: Fahrt nach Nikko
Unterwegs nach Nikko

Nikko liegt etwa 140 Kilometer nördlich von Tokio in den Bergen der Präfektur Tochigi. Die Geschichte von Nikko beginnt bereits im Jahr 766. Nikko ist ein beliebtes Ausflugsziel, da sich hier viele historische Gebäude und Denkmäler befinden, beispielsweise Japans berühmtester Schrein und das Mausoleum von Tokugawa Ieyasu, dem Begründer des Tokugawa-Shogunats. Wir besichtigen zuerst die Shinkyo Brücke (heilige Brücke), sie steht am Eingang zu den Schreinen und Tempel. Die Brücke gilt als eine der drei schönsten Brücken Japans.

Shinkyo Brücke
Durch eine lange Reihe von Laternen geht es zu Heiligtum
Laternen
Die fünfstöckige Pagode ist 36 m hoch.
Pagode, oberer Teil mit der Spitze

Unter den vielen Gebäuden des Komplexes ist besonders eine fünfstöckige Pagode bemerkenswert. Weiter geht es durch einige Tore und über zahlreiche Stufen zum Haupteingang. Der Toshogu Schrein ist die letzte Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu, der Begründer des Tokugawa-Shogunats, die Japan seit über 250 Jahren bis 1868 regierten. Zunächst war es ein relativ einfaches Mausoleum, und wurde während der ersten Hälfte des 17 Jh. von Ieyasu’s Enkel Iemitsu vergrößert. Der reich verzierte Schrein-Komplex besteht aus mehr als einem Dutzend Gebäuden. Unzählige Holzschnitzereien und große Mengen an Blattgold wurden verwendet, um die Gebäude zu schmücken.

Weiter geht der Weg durch ein riesiges Stein-Torri Ein weiteres Torri
Haupteingang Geschichtsunterricht - Theorie und Praxis
Schüler schreiben an Ort und Stelle ihre Eindrücke auf
Kleiner Schrein
Speicher
Tafeln mit Bitten werden hier aufgehängt

An einem kleinen, eher unscheinbaren Gebäude - dem Stall der heiligen Pferde des Nikko Toshogu - befindet sich zudem das Wahrzeichen Nikkos, die drei Affen, die nichts Böses sehen, hören und sagen. Es ist eine von acht Schnitzereien, die den Zyklus des Menschen von der Geburt bis zum Tod darstellen. Wir kommen in einen weiteren Hof, auch hier stehen wieder schön verzierte Gebäude, mit vielen Schnitzereien versehen. Unter anderem auch ein ziemlich naturgetreuer Elefant, der Künstler hat in seinem Leben garantiert nie einen Elefant gesehen!

Die drei Affen
Zyklus des Lebens
Insgesamt sind es 8 Bilder
Metall-Laternen
Tempelwächter
Elefant
Tempelglocke
Yomeimon oder Sonnenschein-Tor

Vorbei an den Lagerhäusern steht das renommierte Yomeimon Tor. Es ist vielleicht die am meisten verzieren Struktur Japans. Es ist 11 m hoch und mit Tieren, Blumen und menschlichen Figuren bemalt. Besonders die kleinsten Details, die man nur mit einem Fernglas oder dem Zoom-Objektiv der Kamera sehen kann, sind großartig. Über 500 Figuren sind zu sehen. Auf der rechten Seite ist die Statue von Ieyasu Tokugawa als Krieger zu sehen.

Oben ist eine Nachbildung einer Handschrift von Kaiser Gomizunoo
Rechte Ecke
Krieger
Ausschnitt
Figuren am Yomeimon-Tor
Hermit Kinkou (Chinesischer Einsiedler) reitet auf einem Karpfen
Yomeimon Tor von Innen
Karamon oder Mondlicht-Tor

Durch das Karamon-Tor gelangt man zum Allerheiligsten des Toshogu-Schreins. Das Gebäude besteht aus der Gebetshalle (Haiden) und der Haupthalle (Honden). Besucher dürfen zwar das reich verzierte Gebäude betreten, Fotos sind nicht erlaubt.

Relief über dem Eingang
Eingang zur Haupthalle
Blick ins Innere
Vor dem Yomeimon-Tor

Ein japanisches Sprichwort sagt: "Sage nie wunderbar, ehe du Nikko gesehen hast." Das war diesmal das vierte Mal, dass ich in Nikko war, und es begeistert mich immer noch.
Es gibt etwa 120 jährlichen Veranstaltungen in Toshogu Schrein und wir haben das Glück eine zum Teil mitzuerleben, es ist das Herbstfest. Der gesamte Tempelkomplex ist natürlich auch ein UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Herbstfest:

 

Video

Die Menschenmenge beim Toshogu-Schrein wird immer größer, wir verlassen den Schrein, denn nicht nur der Toshogu-Schrein ist sehenswert, es gibt noch eine Anzahl kleinere, weniger berühmte Tempel und Schreine zu besichtigen. Ein kurzer Spaziergang bringt uns zum Taiyuin Tempel. Er wurde als Tempel und Mausoleum für den dritten Tokugawa Shogun, Iemitsu gebaut, dem Enkel des Ieyasu. Als nächsten besuchen wir noch den Futarasan-Schrein, wo die drei Berge Nikko's, Kami verehrt werden.

Laternen auf dem Weg zum Taiyuin-Tempel
Aufgang zum Taiyuin-Tempel
Niomon Tor
Torwächter "M" (geschlossener Mund)
Torwächter "A" (offener Mund)
Zwölf Granitsäulen stützen das Dach des Brunnens.
Glockenturm
Yashamon Tor im Taiyuin Rinnoji Tempel
Nitenmon Tor
Detail Nitemon Tor
Karamon Tor
Dichte Zedernwälder umgeben die Tempel
Haupthalle (Honden) des Taiyuin Rinnoji Tempel
Koukamon Tor - Mausoleum des Iemitsu Tokugawa
Unsere Führerin erklärt uns alles ausführlich
Auf dem Weg zum Nikko Futarasan-Schrein
Nikko Futarasan-Schrein
Nikko Futarasan-Schrein
Unser Fahrer

Wir fahren weiter über die kurvenreiche Irohazaka-Straße nach Chuzenji. Die Stadt liegt etwa 1.300 m hoch am gleichnamigen See. Er entstand vor ca. 20.000 Jahren, als Lavaströme des Vulkans Nantai-san den Abfluss des Daiyagawa verlegten. Die Gegend um den See ist berühmt für ihre Wasserfälle und auch die Herbstfärbung der Bäume, die normalerweise Ende Oktober eintritt - wir waren leider etwas zu früh. Nach dem Mittagessen fahren wir zum Ryuzu Wasserfall, auch Drachenkopf Wasserfall. Wegen seiner schattigen Lage beginnt hier die Laubfärbung früher.

Restaurant
Souvenierschop und Eingang zum Wasserfall
Ryuzu Wasserfall
Ryuzu Wasserfall
Laubfärbung
Ausflugsboote am Chuzenji See
Chuzenji See
Nikko Nationalpark
Eingang zum Wasserfall

Weiter geht es zum Kegon-Wasserfall, er bildet den dem Ablauf des Chuzenji-Sees. Er entstand ebenfalls durch den Vulkanausbruch. Der Kegon-Fall ist der berühmteste von mehreren Wasserfällen in Nikko-Nationalpark. Der fast 100 Meter hohe Wasserfall gilt als einer der 3 schönsten Japans. Man kann den Wasserfall zu Fuß erkunden, es gibt aber auch einen Aufzug mit dem wir zu verschiedenen Aussichts-Plattformen kommen.

Aufzug
Abgang zur Aussichtsplattform
Plattform
Der 97 m hohe Wasserfall
Mit gewaltigen Getöse stürzt das Wasser zu Tal

 

Video

Herbstfärbung
Herbstfärbung
Nantai-san
Wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück nach Tokio
Gegen 20 Uhr sind wir wieder in Tokio
Der letzte Abend!
17. Oktober: Fahrt zum Flughafen Narita - Es geht nach Hause!

Nach etwa 12stündigen Flug kommen wir wieder gut zu Hause an. Es war ein schöner und erlebnisreicher Aufenthalt in Japan. Unsere Freunde in Hanamaki, Ohasama, Morioka und Tokio haben wieder ein unvergessliches Erlebnis möglich gemacht. Herzlichsten Dank an Alle!

 

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