Die Hyachine-Kagura-Tanztruppe aus Ohasama besucht Berndorf

9. – 16. Juli 1994: Yutaka Gomaibashi und Toshiaki Sasaki kommen nach Berndorf um Vorbereitungen zur 30-Jahr-Feier und für die Aufführung der Kagura-Tanztruppe zu treffen. Nach der offiziellen Arbeit fahren wir mit den beiden Besuchern nach Wien und nach Salzburg. Die Kagura-Truppe war in Frankreich zu einem Treffen berühmter Tanzgruppen aus aller Welt eingeladen und besuchte auf der Rückreise Berndorf. Leider war für die Gemeinde Berndorf eine Aufführung im Berndorfer Stadttheater mit zu viel Aufwand verbunden. Daher wurde in der Sonderschule der Turnsaal zu einem Veranstaltungsplatz umfunktioniert und so stand der Aufführung nichts im Wege. Sehr viele Zuschauer, zum Teil auch Japaner welche in Wien wohnen, waren gekommen, so dass der Platz zu klein war.

Yutaka-san und Sasaki-san bei Fam. Elmer
Wir besuchen Wien
und Salzburg

 
11. Juli 1994: Ankunft der Truppe am Wr. Flughafen

 
Auszug aus: www.die-japanreise.de/Immaterielles Weltkulturerbe

Das Hayachine Kagura ist ein besonderer, volkstümlicher Tanz, dessen Ursprünge im 14. oder 15. Jahrhundert liegen. Damals wurde es von den Bewohnern der Iwate-Präfektur im Norden Japans zu Ehren des als Gottheit betrachteten Berges Hayachine gefeiert. Seit jener Zeit veranstalten die Menschen in der Stadt Ohasama - jetzt Hanamaki - jedes Jahr am ersten August ein großes Fest am Hayachine-Schrein, als dessen Mittelpunkt der Hayachine Kagura Tanz aufgeführt wird. Dabei handelt es sich um eine Abfolge mehrerer traditioneller Maskentänze mit jeweils festgelegten eigenen Bedeutungen, musikalisch begleitet von Trommeln, Becken und Flöten. Die Aufführung wird durch sechs rituelle Tänze eröffnet, anschließend werden mit fünf weiteren Tänzen verschiedene Geschichten und Überlieferungen über die Götter und das historische Japan nacherzählt. In Berndorf wird natürlich nur ein kleiner Teil des Programms aufgeführt.

Der Saal ist übervoll!
Begrüßung der Gruppe durch Bgm. Leskovec
Aufmerksames Publikum!
Musikbegleitung

Zum Abschluss des Hayachine Kagura tritt ein einzelner Tänzer in der Verkleidung eines shishi auf, eines löwenähnlichen Fabelwesens, das die Gottheit Hayachine repräsentiert. Natürlich hat die Motivation, aus der heraus das Fest begangen wird, im Lauf der Jahrhunderte einen leichten Wandel erfahren, der sich in einzelnen Aspekten auch auf den Ablauf und die Vorbereitung dieses Festes ausgewirkt hat. Ursprünglich handelte es sich bei den Tänzern um heilige Repräsentanten des Tempels, die durch die Ausübung des Hayachine Kagura die Macht ihrer Gottheit ebenso demonstrieren wie auch ehren wollten, und darüber hinaus den Segen des Berggottes für die Menschen erbeten haben. Heute hingegen tritt eher die gesellschaftliche Funktion in den Vordergrund. So wird die Rolle der Tänzer von ausgewählten Vertretern der gesamten Region übernommen.

Das Hayachine Kagura hat heute kaum noch seine ursprüngliche religiöse Bedeutung. Vielmehr dient es nun dazu, jedes Jahr wieder das Gemeinschaftsgefühl der Menschen in der Region zu stärken und Ihnen dabei zu helfen, sich voller Stolz mit den Traditionen ihrer Heimat zu identifizieren. Dennoch ist es als ein über Jahrhunderte hinweg erhalten gebliebenes Symbol der Verehrung einer der traditionellen japanischen Naturgottheiten auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der religiösen Vorstellungen und belebt zugleich eine direkte Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung Japans, womit es gleich aus mehreren Gründen ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in der Iwate-Präfektur ist. Daher wurde Hayachine Kagura auch 2009 in die Liste der UNESCO aufgenommen.

Abschluss am Guglzipf

 

Video: Hayachine Kagura:

 

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